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Das Buch „Hausgemacht – Die Kochwerkstatt“ von Tim Hayward macht autark

Hausgemacht - Die Kochwerkstatt von Tim Hayward ist ein Wunderbuch! Aber Achtung: Es macht süchtig!

Ich habe es schon einmal hier am Blog beschrieben: Das Hausgemacht – Die Kochwerkstatt-Kochbuch von Tim Hayward habe ich von Anfang gemocht und interessant gefunden, aber ich war weit davon entfernt, tiefe Zuneigung für dieses Buch zu entwickeln. Zu unrecht, wie ich heute feststellen muss! Als ich das Buch wirklich bewusst in die Hand genommen habe, mich damit auf die Couch verzogen, darin gelesen und geschmökert habe,  ist mir aufgefallen, dass ich es fast nicht mehr weg legen kann. Am liebsten hätte ich alles daraus sofort ausprobiert und wäre von jetzt auf gleich zum komplett autarken Selbstversorger geworden! Also ein tolles Kochbuch! Warum? Das erkläre ich euch gern ausführlich.

Tim Hayward schreibt unterhaltsam und humorvoll

Der Buchtitel, der zum selbst Pökeln, Räuchern, Fermentieren und Einkochen einlädt, hat mich erst ein wenig abgeschreckt. Zur Erklärung: Vieles davon kommt für mich nicht oder nur zu einem kleinen Teil infrage – dachte ich zumindest! Ich habe nie – also wirklich niemals – ein halbes Schwein zuhause, das ich verarbeite. Genausowenig bringe ich eine riesige Menge an Vorräten unter. Denn mir fehlt dazu schlicht der Garten und der Platz für einen Schuppen oder gar eine Freiluft-Küche!

Trotzdem bietet das Hayward-Kochbuch eine Menge an Wissen, Rezepten und einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Respektvoll, aber nicht überfordernd oder elitär, erklärt Hayward wie man pökelt, Fleisch haltbar macht, Fisch einlegt, selbst räuchert oder Brot backt. So entwickelt man als Leser ein tieferes Verständnis für Lebensmittel, ihre Herstellung und ihre Verarbeitung. Anhand der Rezepte kann man einiges gleich usurpieren und merkt, dass hausgemacht gar nicht kompliziert oder umständlich ist. Das ist genau das, was ich mag. Ich möchte mehr über das erfahren, was ich esse und wie ich es einfach selbst zubereiten kann. Am liebsten würde ich alles selbst herstellen. Aber das geht einfach nicht. Zumindest nicht, so lange ich keinen riesigen Hof habe und eine Zusatzausbildung in Landwirtschaft absolviert habe…Aber dafür gibt es das Buch von Tim Hayward: Um sich ein bisschen mehr als eigener Herr zu fühlen und seine Lebensmittel haltbar zu machen.

Die Kapitel in Haywards "Hausgemacht"-Kochbuch sind gut strukturiert, übersichtlich und laden ein, alles sofort auszuprobieren!

Die Kapitel in Haywards „Hausgemacht“-Kochbuch sind gut strukturiert, übersichtlich und laden ein, alles sofort auszuprobieren!

Das Buch ist gut gegliedert, die Kapitel sind übersichtlich und mit spannenden und machbaren Rezepten unterlegt

Auf über 350 Seiten gibt Hayward nützliche Tipps zum Selbermachen, schöne Erklärungen und gute Rezepte, die es auch Anfängern und Einsteigern leicht machen, sich mit dem Thema Brot backen, Gin herstellen, fermentieren oder lufttrocknen zu beschäftigen. Leicht verständlich, nachvollziehbar und ohne großen Aufwand kann jeder die Gerichte nachkommen oder Lebensmittel selbst konservieren.

Mit einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitungen nimmt Tim Hayward den Lesern die Angst vor dem selbst machen.

Mit einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitungen nimmt Tim Hayward den Lesern die Angst vor dem selbst machen.

Die schönen Bilder und Illustrationen machen das Buch zusätzlich zu einem Hingucker. Natürlich ist der Stil nicht jedermanns Geschmack, aber ich mag diesen puren, reduzierten Stil sehr gern. Das Kochbuch ist robust und es kann auch mal den ein oder anderen Teig- oder Saftspritzer abbekommen. Es ist also wirklich sehr alltagstauglich!

Ich habe das Roggenbrot und das Weißbrot daraus ausprobiert. Die Rezepte sind denkbar einfach, man braucht keine riesige Ausstattung oder gar Bäcker-Equipment. Das Brot kann sich sehen lassen und schmeckt wunderbar! Außen kross, innen fluffig-saftig. Genauso wie wir Brot mögen, auch deshalb weil ich die Gewürze an meinen Geschmack abwandeln kann. Ganz einfach und unkompliziert! Als nächstes habe ich mir den Mürbteig vorgenommen! Ich werde euch darüber berichten! Durch Tim Hayward bin ich zum Brotbacken gekommen und so schnell werde ich es nicht mehr aufgeben – dafür macht es zu viel Spaß!

Hier noch die Ergänzung zum Thema Mürbteig: Die Zubereitung, das Portionieren und die Lagerung des Mürbteigs nach Haywards Rezept war kinderleicht und die Vanille-Tarte, die ich daraus gemacht habe, war ein Traum! Ich werde mir jetzt immer einige Portionen Mürbteig, sowohl süßen als auch salzigen, vorbereiten und einfrieren. Ein Unterschied gibt es noch bei der Mürbteig-Zubereitung: Der englische Mürbteig ist bei mir etwas weicher, feuchter als der französische oder deutsche Mürbteig geworden. Ich kann den englischen Mürbteig nach Hayward viel leichter zubereiten, weil er leichtgängiger ist. Der Nachteil ist, dass ich ihn auch schlechter kneten, formen und in die Backform legen konnte als Mürbteig nach französischen oder deutschen Rezepten. Aber er schmeckt hervorragend!

Tipp: Auch und besonders für Männer ist das „Hausgemacht – Die Kochwerkstatt“ ein tolles Geschenk! Hayward bietet zum Thema Kochen und Küche ein eher handwerklich-geprägtes Buch. Wer also darin feine Verzierungen und verspielte Rezepte sucht, wird enttäuscht. Dafür gibt es viel Geschmack, Viel und Einfaches zum selber machen. Zudem ist das Buch unterhaltsam geschrieben und ansprechend bebildert.

Das Buch habe ich aus dem Dorling Kindersley Verlag München zur Rezension erhalten.

Hier könnt ihr das Buch bestellen*:

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