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Warum ich (fast) Vegetarier bin

So viel Antibiotika wird bei Mensch und Tier in Deutschland eingesetzt (Quelle: blitzrechner.de)

Meine Großeltern hatten eine handwerkliche Metzgerei, Wertschätzung für Fleisch und Tiere war und ist für uns schon immer wichtig. Deshalb graut es mir oft, wenn ich sehe wie gedanken- und maßlos Fleisch, Wurst, Schinken, Salami & Co. gegessen wird. Das widert mich an. Aus diesem Grund bin Teilzeit-Vegetarier, oft sogar Veganer. Ein weiterer Grund ist der Antiobiotika-Einsatz, ganze 75 Prozent des verbrauchten Antobiotika in Deutschland wird Tieren verabreicht. Menschen verbrauchen „nur“ 25 Prozent des verschriebenen Antibiotika.

Ich esse schon immer eher wenig Fleisch und bin ein großer Fan von Salat, Saucen, Dips, Gemüse und so genannten „Sättigungs-Beilagen“:) Auf Lamm verzichte ich schon mein ganzes Leben – aus Gründen. Seit einigen Jahren esse ich auch kein Schweinefleisch mehr, das schließt vor allem auch Wurst und Salami ein. Und das Schweinefleisch fehlt mir gar nicht. Geflügel schmeckt mir nicht sonderlich, da es mir oft zu fasrig und wässrig ist. Seitdem Schweinefleisch-Verzicht esse ich sehr viel bewusster Fleisch, ich achte auf Bio-Qualität und Tierwohl – zumindest zu 80 % beim Einkaufen. Hier in Wien ist es sehr viel leichter, Bio-Lebensmittel  und gutes, gentechnikfreies Fleisch zu bekommen. Das ist mir seit der Geburt vom kleinen Lump richtig wichtig.

Wieviel Fleisch isst du?

Um sich bewusst zu machen, wie viel Fleisch man isst, habe ich mal den Blitzrechner für Fleisch auf https://www.blitzrechner.de/fleisch/ ausprobiert. Dort habe ich herausgefunden, dass mein Fleischkonsum sehr, sehr gering ist. Da mir das Fleisch oft nicht schmeckt oder ich kein gutes Gefühl beim Angebot auf der Speisekarte habe, verzichte ich eben oft auf Fleisch und greife auf fleischlose Alternativen zurück. Beim Kochen zuhause probiere ich oft neue Rezepte aus und verwende Fisch oder Meeresfrüchte statt Fleisch. In vielen Fällen komme ich auch ganz ohne tierische Produkte aus, denn die orientalische Küche bietet eine enorme Vielfalt und Auswahl an veganen Gerichten. Und ich liebe diese Küche, deshalb fühlt es sich für mich auch nicht als Verzicht an.

Wenn man seinen Fleischkonsum einschränkt, schont man die Erde.

Wenn man seinen Fleischkonsum einschränkt, schont man die Erde.

Warum ich auf Ersatzprodukte verzichte und Moralapostel hasse

Aber genauso finde ich um den halben Erdball transportierte, gentechnisch veränderte, ökologisch und ethisch fragwürdige Lebensmittel widerlich und Tofu (wie alle veganen Ersatzprodukte) schmeckt mir sowieso nicht. Auch die Vorstellung vegane Bratwürstchen zu essen, ist für mich gewöhnungsbedürftig. Auch wenn ich es grundsätzlich gut finde, dass es zumindest Alternativen zu normalem Fleisch gibt. Allerdings halte ich nichts von erhobenen Zeigefingern, moralischen Übergrößen und dem Alles-oder-nichts-Schwarz-oder-weiß-Gebot. Jeder soll essen, was ihm schmeckt: eigen-VERANTWORTLICH und ohne Besserwisserei. Ich glaube nicht, dass die ganze Welt Vegetarier oder Veganer werden muss, um unseren Planeten zu retten. Aber manchmal wäre ein Stück bewussterer, verantwortlicherer und nachhaltigerer Genuss schon sinnvoll. Und das bedeutet auch, das ein oder andere Mal auf Fleisch zu verzichten und die Gemüsetheke herauszufordern:) Wenn ihr weiterlesen möchtet, habe ich einen ähnlichen Artikel zum Thema Clean Eating & Co. und einen darüber, warum ich auf Schweinefleisch verzichte, geschrieben.

So viel Fleisch isst der Durchschnittsdeutsche in 10 Jahren

So viel Fleisch isst der Durchschnittsdeutsche in 10 Jahren

Worauf ich nicht verzichten kann:

  • Gemüse
  • Kartoffeln
  • Saucen und Dips
  • Butter
  • Rinderhackfleisch und Bolognese
  • Burger
  • Rinderschmorbraten
  • ab und zu Speckwürfel (auf Flammkuchen zum Beispiel)
  • Weisswürste
  • Milchkaffee
  • weich gekochte Frühstückseier

Worauf ich verzichten kann:

  • Schweinebraten & Co.
  • trockenes, fasriges Geflügelfleisch

Worauf könntest du verzichten und worauf auf gar keinen Fall?

  • Claudia's Genusswerkstatt

    Ich esse auch nur mehr wenig Fleisch. Und zuhause nur mehr aus bekannter und möglichst Bio Herkunft, fast immer direkt vom Bauern, der auch selber schlachtet.
    Schwierig find ich’s in der Gastronomie, da würd ich mir endlich eine verbindliche Herkunftsbezeichnung wünschen.

    04.07.2018 at 18:00 Antworten

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