Zu erst einmal muss ich sagen, dass Wien eine der kinderfreundlichsten und inklusionsstärksten Städte ist, die ich kenne. Mit dem Kinderwagen kommt man überall hin, jede U-Bahn-Station hat Aufzüge und es gibt fast überall Kinderwagen-Parkplätze. Außerdem ist die Geduld und das Verständnis der Wiener mit und für Kinder größer als ich es je in Deutschland erlebt habe. Alles und jeder ist weniger gestresst und genervt. Es gibt einige Ausflüge, die wir fast monatlich machen: ein Besuch im Naturhistorischen Museum, im Ottakringer Bad oder im Mayer am Nussberg.

In den Wiener Museen ist beispielsweise der Eintritt für Kinder bis 19 Jahren kostenlos. Das sorgt dafür, dass es für die Kleinen ganz normal ist, mit ins Museum zu gehen.

Einer meiner absoluten Lieblingsausflüge: das Naturhistorische Museum

Ein Must See in Wien ist das Naturhistorische Museum. Das Museum ist komplett auf Kinder eingestellt, das fängt bei Stehhilfen vor den Schaukästen an, geht über den lebensgroßen, bewegten und brüllenden Dinosaurier bis hin zu familienfreundlichen Preisen im Café des Naturhistorischen Museums. Die beste Zeit für einen Besuch ist unter der Woche, gleich ab der Öffnung. Am Wochenende, vor allem bei schlechtem Wetter, ist es sehr voll und es herrscht reges Gewusel. Wichtig ist auch, dass es keine Klimaanlage im Museum gibt. Wenn es also draußen 40 Grad hat, dann ist es dort nicht merklich kühler😆 apropos Café: die Auswahl und die Preise für Snacks und Mittagsangebote ist fair und mehr als ausreichend, und so ein gemütlicher Zwischenstopp zwischen den riesigen Ausstellungssälen ist ganz entspannend, zumal man vom Café einen wunderbaren Ausblick auf die Maria Theresa Statue hat.

Wer öfter mit Kind in Wien unterwegs ist, für den lohnt sich eine Jahreskarte allemal. Denn Der Eintritt kostet 10€, eine Jahreskarte 27€ und als spontanes Schlechtwetterprogramm ist ein Besuch im Naturhistorischen Museum absolut zu empfehlen. Aktuelle Ausstellungen und Infos: https://www.nhm-wien.ac.at

Aber auch für Erwachsene sind einige spannende Ausstellungsstücke dabei wie etwa die Venus von Willendorf oder ein Goldschatz aus der Zeit der Kelten.

Mein Top 2 Ausflug mit Kind in Wien: Heuriger Mayer am Nussberg

Der Mayer am Nussberg war einer unserer ersten Ausflüge in Wien und ich habe seitdem keinen schöneren heurigen gefunden. Wer ein Gläschen Weißen Spritzer oder Lemon Soda möchte und dazu eine feine Brotzeit, der ist beim Mayer am Nussberg genau richtig. In der Stadt und doch mitten in den Weinbergen ist es einfach ruhig, gemütlich und vor allem autofrei! Für Kinder gibt es neben jeder Menge Platz und entspannten Menschen auch eine Sandkiste, damit Mama kurz mal abschalten kann. Vom Liegestuhl aus hat man eine fantastische Aussicht und sich dabei den ein oder anderen Snack schmecken lassen. Die Speisekarte ist zwar eher übersichtlich, aber so ist das klassischerweise bei den Heurigen, die vergleichbar mit Heckenwirtschaften oder Buschenschanken in Deutschland sind.

Mein Top 3 Ausflug mit Kind in Wien: das Ottakringer Bad

Vor allem bei den Temperaturen im Sommer ist ein Besuch im Freibad einfach ein Muss. Natürlich gibt es „Klassiker“ wie das Gänsehäufele, aber ich liebe den Charme des Ottakringer Bads. Zum einen wegen der Architektur, weil man das Erbe der sowjetischen Zweckmäßigkeits-Architektur hautnah erleben kann. Aber noch viel mehr kann ich das Nichtschwimmerbecken empfehlen, von dessen Rand man im Wasser liegend einen schönen Panorama-Blick über Wien genießen kann☺

Außerdem kann man im Ottakringer Bad Wien abseits der ein- und ausgetretenen Touristenpfade erleben und das sehen, was die Stadt ausmacht: nämlich eine unglaubliche Vielfalt! Ich liebe es und bin immer wieder begeistert davon, dass es solche echten sozialen und kulturellen Schmelztiegel abseits von Hipster-Spots gibt. Einfach pulsierendes, echtes Leben!

Das Wasser ist zwar eher frisch, aber hat eine irrsinnig gute Qualität. Wer trotzdem lieber in natürlichen Gewässern schwimmen möchte, dem kann ich das das Strandbad Alte Donau empfehlen. Dort badet und planscht es sich herrlich in einem vom Grundwasser gespeisten Arm der Alten Donau.